Im Sommer 2016 heißt es in Niddatal: "Ab in die Gärten"

Stadt Niddatal siegt zum sechsten Mal beim hessischen Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“; im Mittelpunkt des neuen Projektes steht das Gärtnern; am 17. Mai findet Auftaktveranstaltung statt.

 

Niddatal Ab in die Gärten

 

„In diesem Sommer wird Niddatal deutlich bunter als zuvor erscheinen“, freut sich Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel. „Auf öffentlichen Grünflächen wird die Stadt 120 laufende ‚Bunte Meter‘ mit zahlreichen Blütenpflanzen für Bienen, Schmetterlinge und den Stieglitz anlegen. Gemeinsam mit Vereinen und interessierten Bürgern entstehen saisonale Pop-up-Gärten und in einem leerstehenden Ladenlokal eröffnet ein ehrenamtlich getragener Gartenladen.“

Mit dem Konzept „Niddatal: Ab in die Gärten“ aus der Feder von Frank Uwe Pfuhl (LandKonzept) hatte sich die Stadt Niddatal an dem vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgeschriebenen Wettbewerb „Ab in die Mitte“ beteiligt. Dieser jährlich stattfindende Wettbewerb dient seit 2003 der Belebung der Innenstädte und Ortskerne. In diesem Jahr hat die Stadt Niddatal bereits zum sechsten Mal einen Sieg in diesem Wettbewerb eingefahren, sie ist 2016 die einzige Siegerkommune im Wetteraukreis.

 

In Niddatal hat das Gärtnern eine lange Tradition, die in Parkanlagen, Kleingärten und historisch in zahlreichen Gärtnereien abzulesen ist. In mehreren Teilprojekten und Veranstaltungen soll daran angeknüpft werden.

Den Anfang macht die Stadt selbst: Auf einigen Grünflächen, die sonst einmal wöchentlich gemäht eher eintönig erscheinen, werden Blühstreifen mit bunten Wildblumen angelegt. Gerne darf das auch auf privaten Flächen nachgeahmt werden.

In einem Gartenladen entsteht eine Informations- und Tauschbörse. Ehrenamtlich organsiert können hier Samen, Pflanzen, Erntegut und Gartenwissen ausgetauscht werden. Einziehen wird der Laden in ein leerstehendes Ladengeschäft in Assenheim.

Angedacht ist auch ein Internationaler Garten, bei dem Integration und Völkerverständigung am Gemüsebeet im Mittelpunkt stehen. Bei einer öffentlichen Bauaktion wird Wohnraum für Vögel, Fledermäuse und Wildbienen geschaffen und an einem Tag der offenen Gartentür sollen möglichst viele Niddataler ihre Gärten für Besucher öffnen.

Am sichtbarsten wird das Projekt mit dem Bau von Pop-up-Gärten, kleinen, temporären Garteninstallationen an verschiedenen Orten im Stadtgebiet. Auf einer Fläche von einem bis 25 Quadratmetern sind Vereine, Firmen und Familien aufgerufen grüne Oasen zu errichten. Die können aus Paletten, Pflanzkästen und anderen Baumaterialien entstehen. Damit sollen Treff- und Kommunikationsorte an verschiedenen Ecken der Ortskerne und entlang des Niddaradwegs in der Ortslage entstehen.

Seinen Höhepunkt feiert das Projekt mit einer ordentlichen „Gartenparty“ im Hochsommer, bei der möglichst viel aus den Niddataler Beeten auf den Tisch kommt.

Wie die hessische Stadtentwicklungsministerin Priska Hinz anlässlich der Preisverleihung der Innenstadtoffensive „Ab in die Mitte!“ in Bad Wildungen betonte, wird es im Sommer 2016 nicht nur in Niddatal um die Stadtbegrünung gehen: „Motiviert vom neuen Thema ‚Lust auf Grün!‘ haben die Menschen in Hessen großartige Ideen für die nachhaltige Entwicklung unserer Innenstädten entwickelt. Wir haben in dem Motto für dieses Jahr erstmalig Städtebau und Klimaschutz verknüpft. Die Projekte, die ausgezeichnet wurden, belegen das eindrucksvoll. Kürzere Wege, mehr Grün und frischere Luft sind klimafreundlich und sorgen für mehr Lebensqualität.“

Insgesamt 31 Bewerbungen mit ganz unterschiedlichen Konzepten waren bis Ende Februar für das Förderprogramm eingereicht worden. 15 Projekte wurden von der Jury als hessische Landessieger „Ab in die Mitte!“ 2016 ausgewählt. Sie erhalten Fördermittel, die zur Vitalisierung und Attraktivitätssteigerung der Innenstädte beitragen und sich in besonderer Weise mit dem Thema „Lust auf Grün!“ beschäftigen. Die Landessieger 2016 werden Kräutergärten und Garten-Partys mitten in der Stadt organisieren, Pop-up-Gärten und Duftrosenhecken und Barfußpfade in Einkaufsstraßen entstehen lassen und damit auch die Biodiversität in die Fußgängerzonen bringen. Vorgabe war, dass die geplanten Projekte an mindestens sieben Veranstaltungstagen zwischen Juni und Oktober 2016 stattfinden.

„Das Thema hat ungeahnte Kräfte und Kreativität mobilisiert: Wir haben deutlich mehr Bewerbungen erhalten als in den vergangenen Jahren“, sagte Hinz. Sie war überdies beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der eingereichten Konzepte zum Thema „Lust auf Grün!“ und lobte insbesondere das außergewöhnliche bürgerschaftliche Engagement. Beispielsweise wird Bad Camberg gemeinsam mit dem NABU das Thema Naturschutz in die Stadt holen, in der Ortsmitte von Niddatal werden Pop-up-Gärten entstehen und in Frankfurt Bornheim werden essbare Blumen und Pflanzen zu einem leckeren Klima-Gourmetdinner verarbeitet. Das ist ein toller Erfolg für unsere Innenstadtoffensive“, betonte Hinz.